Leonberg 21. November 2002
Wochenblatt
Von Michael Schmidt

Angesichts der stürmischen Entwicklung des neuen Rutesheimer Gymnasiums fragen sich nicht nur die Gemeinderäte der an der Schule beteiligten Gemeinden, weshalb es einen solchen Boom erlebt.

Darauf gibt es viele Antworten: Zum einen ist da die moderne Schule selbst, die unter Schulleiter Michael Kilper mit viel Schwung, Engagement und vor allem einer sehr fröhlichen, sympathischen Atmosphäre gestartet ist. Dazu kommt eine moderne Ausstattung, wobei die Hardware die menschliche Kompetenz kaum ersetzt. Die Schulgemeinde ist lebendig. Neben der umfangreichen Pflicht, gibt es ein attraktives Angebot an Arbeitsgemeinschaften.

In den Naturwissenschaften können Jugendliche zwischen den klassischen Fächern Physik, Biologie und Chemie wählen, im sprachlichen Zug stehen fünf Fremdsprachen, darunter auch Latein und Spanisch, zur Auswahl.In den Arbeitsgemeinschaften (AGs) können die Schüler Theater spielen, im Orchester oder bei der ‚‚Jazz-Rock-Pop- Combo’’ nicht nur auf die Pauke hauen und im äußersten Notfall als Schulsanitäter die Mitschüler und Lehrer verarzten.Ein sehr pragmatischer Grund, weshalb die Schule vor allem in den Heckengäugemeinden solchen Erfolg hat: Die Verbindungen der Busunternehmen sind selbst aus den entlegenen Enzkreisgemeinden nach Rutesheim hervorragend - und vor allem besser als in die eigentliche ‚‚Kreishauptstadt’’ Pforzheim. Wesentlich weniger Eltern als erwartet melden deshalb wohl ihre Kinder nicht mehr in Pforzheim zum Besuch des Gymnasiums an.

Außerdem kommt hinzu, dass fast alle beteiligten Gemeinden Neubaugebiete besitzen, die gerade für junge Familien interessant sind. Und tendenziell wechseln Kinder aus solchen ‚‚Außenbezirken’’ der Städte und Gemeinden eher auf ein Gymnasium als das beispielsweise in der Mitte von Städten oder anderen Ballungsgebieten der Fall ist. Ein weiterer Grund ist, dass die ‚‚Übergangsquote’’ von der Grundschule aufs Gymnasium in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen ist.