Sozialpraktikum
Das Sozialpraktikum ist seit Jahren fester Bestandteil des Schulcurriculums am Gymnasium Rutesheim für alle Schülerinnen und Schüler in Klassenstufe 8.
Ursprünglich an den Religionsunterricht gekoppelt, ist es nun ein eigenständiges Unterrichtsfach, für das eine Unterrichtsstunde pro Woche eingeplant ist, also insgesamt ca. 38 Unterrichtsstunden im Schuljahr. Aus diesem Stundenpool werden 11 Doppelstunden für das Praktikum und das Erstellen des Praktikumsberichts in Rechnung gestellt. In den verbleibenden 8 Doppelstunden findet begleitender Unterricht statt, in dem es um Grundlagen zu sozialem Handeln geht und in dem das Praktikum ausgewertet und aufgearbeitet wird.
Das eigentliche Praktikum umfasst 16 volle Stunden, die aber je nach Praktikumsplatz unterschiedlich verteilt werden, z.B. vier Nachmittage oder zwei ganze Tage. Da viele Einrichtungen ein ganztägiges Praktikum wünschen, finden die Praktika zum Teil auch in den Ferien oder an Wochenenden statt.
Die rund 150 Praktikumsplätze werden von den beteiligten Lehrkräften organisiert und in einer einführenden Doppelstunde vorgestellt und verteilt. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich also nicht um eigene Stellen kümmern.
Konzeption
Der Sinn des Sozialpraktikums besteht darin, Schülerinnen und Schülern Einblicke in diakonisches und soziales Handeln zu geben und ihnen zu vermitteln, dass Hilfe für die Schwachen ein unverzichtbarer Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft ist. In sozialen Einrichtungen für Alten- und Behindertenarbeit oder zur Hilfe für Bedürftige können sie konkrete Erfahrungen machen, welche Arten von Hilfsbedürftigkeit es in unserem Umfeld gibt und wie diesen Menschen geholfen werden kann. Sie sollen dabei aber nicht nur beobachten, sondern sich auch aktiv einbringen und beim Praktikum ihnen angemessene Aufgaben erfüllen.
Das Praktikum vermittelt einen Blick für individuelle Nöte von Menschen und hilft Vorurteile und Ängste abzubauen. Wer konkrete Menschen in ihrer konkreten Notsituation erlebt, entwickelt leichter Mitgefühl und Verständnis für ihre besonderen Bedürfnisse und versteht, dass der finanzielle und personale Aufwand für eine Pflege kein unnötiger Luxus ist, sondern notwendige und angewandte Nächstenliebe.
Aus dieser Zielsetzung ergibt sich auch, dass wir beim Sozialpraktikum keine Praktikumsplätze in normalen Kindergärten oder Grundschulen vermitteln wollen.
Ansprechpartner: FS Religion