Schulgeschichte
Hier finden Sie die wesentlichen Schritte der Schulgeschichte des Gymnasiums Rutesheim. Von den ersten Jubiläen zurück zur Gründung und zur Baugeschichte.
Wichtige Etappen der inhaltlichen Schul- und Unterrichtsentwicklung finden Sie hier.
25 Jahre Gymnasium Rutesheim
Ein Vierteljahrhundert Gymnasium Rutesheim! Das ehemals jüngste Gymnasium im Land ist erwachsen geworden und feierte das 25-jährige Jubiläum mit einer Veranstaltungsreihe im zweiten Halbjahr des Schuljahrs 2021/2022. Als besonderer Abschluss des Jubiläums fand im Juli 2022 ein Festakt mit zahlreichen geladenen Gästen statt. Die Corona-Pandemie war zwar bereits am Abklingen, aber eine kleine Welle in der Zeit machte es notwendig, den Festakt spontan von der Aula ins Freie vor das Schulhaus zu verlegen, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat.
Zum Jubiläum wurde auch eine Festschrift veröffentlicht, die mit vielen Bildern, Interviews, Zeitleisten und kurzen Texten Einblick in die zurückliegenden Jahre des Aufbaus und der Schul- und Unterrichtsentwicklung am Gymnasium Rutesheim gibt.
Aus dem Festschrift-Vorwort des Schulleiters Jürgen Schwarz:
25 Jahre Gymnasium Rutesheim – Schule. Lernen. Leben
„Schule. Lernen. Leben“ – unter diese Worte haben wir unser diesjähriges Jubiläum gestellt. Geschichte und Gebäude, Auftrag und Anspruch des Gymnasiums Rutesheim werden damit präzise zusammengefasst.
Schule beschreibt und bezeichnet Geschichte und Gebäude einer Bildungseinrichtung genauso wie den ihr als Auftrag und Anspruch aufgegebenen Bildungsprozess. Schon die Entstehungsgeschichte des Gymnasiums Rutesheim ist einzigartig. Innerhalb kürzester Zeit wurde 1997 der Plan, hier eine neue Schule auf grüner Wiese zu bauen, von sechs Gemeinden in zwei Landkreisen unter Rutesheimer Trägerschaft realisiert. Kaum war das preisgekrönte Schulgebäude 1999 fertiggestellt, war die Schule aufgrund ihrer bis heute ununterbrochen anhaltenden hohen Attraktivität für die anströmende Schülerschaft schon zu klein und musste erweitert werden.
Lernen. „Non scholae sed vitae discimus“ – „nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ rief Seneca einem seiner Schüler und damit auch uns bleibend ins Gedächtnis. Kinder lernen in der Schule lesen, schreiben, rechnen und noch vieles mehr. Das Gymnasium Rutesheim nimmt diese Aufgabe ernst. So waren Schul- und Unterrichtsentwicklung in der DNA dieser Schule von Beginn an angelegt. Hinter der Anstrengung, Bildungsprozesse stets zu verbessern, steht der Anspruch, stets für optimale Lernbedingungen zu sorgen und Schülerinnen und Schüler bestmöglich auszubilden und für das Leben stark zu machen.
Leben. Nicht umsonst reden wir gerne in einem doppelten Sinne von der Bedeutung des Schullebens, das eine Schule hat – oder eben nicht hat. Eine Schule muss sich mit der und für die Gesellschaft weiterentwickeln, deshalb muss sie leben. Und in einer guten Schule muss das Leben positiv spürbar sein. „Mir hat meine Zeit am Gymnasium Rutesheim immer auch Spaß gemacht, weil wir verständnisvolle Lehrer hatten und immer was los war. Deshalb habe ich auch gerne und gut lernen können“, sagte mir dieser Tage ein Abiturient. Recht hat er, denn nichts ist schlimmer als eine dröge Schulatmosphäre.
Schule muss darüber hinaus aber auch leben, weil in ihr Kinder die Zukunft antizipieren. Schule muss leben und sich weiterentwickeln, weil sie Kinder für das jetzige und spätere Leben neben Fachwissen auch Verantwortungsübernahme entwickeln lässt. Die Kinder von heute gestalten unsere Zukunft von morgen. Das Gymnasium Rutesheim weiß sich diesem Auftrag seit 25 Jahren erfolgreich verpflichtet. […]
„Schule. Lernen. Leben“ wurde als Auftrag und Anspruch in den ersten 25 Jahren am Gymnasium Rutesheim erfolgreich umgesetzt. Als Schulgemeinschaft arbeiten wir in diesem Geiste weiter und schauen so hoffnungsvoll in die Zukunft.
Neuer SChulleiter am Gymnasium Rutesheim 2009
Nach dem Wechsel von Schulleiter Michael Kilper an das Regierungspräsidium Stuttgart (Leitung des Gymnasialreferats) im Schuljahr 2008/2009 übernahm die stellvertretende Schulleiterin Elisabeth Höna kommissarisch das Amt, bis zum Beginn des neuen Schuljahres 2009/2010 Jürgen Schwarz als neuer Schulleiter eingesetzt wurde.
Am Freitag, 18. September 2009 wurden ihm bei seiner feierlichen Einsetzung als neuer Schulleiter von zahlreichen Gratulanten in sehr persönlichen Reden die besten Wünsche für seine neue Aufgabe mitgegeben.
Die offizielle Feier beschloss der neue Schulleiter Jürgen Schwarz mit einer kurzen Dankesrede. Vor den jüngsten Ereignissen von Ansbach, Winnenden und Erfurt äußerte er seine Vision: „Ich glaube, dass Schule der Gesellschaft dienen muss und umgekehrt“. Ein afrikanisches Sprichwort lautet: “Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf”, so sei auch am Gymnasium Rutesheim die Erziehungspartnerschaft von Schule und Elternhaus zum Wohl der Schülerinnen und Schüler ein hohes Gut.
Das Gymnasium Rutesheim selbst sei von seinem Alter her – im menschlich gesprochen – am Anfang der Pubertät. Eine Schule, die so schnell gewachsen sei, dürfe deshalb gerne noch etwas reifen, um dadurch Profil zu gewinnen. Deshalb freue er sich als Schulleiter darauf, das Vorhandene zu prüfen und Gutes zu behalten – davon gebe es schließlich jede Menge – und zusammen mit dem Kollegium, den Eltern und dem Schulträger und anderen Institutionen, das Gymnasium Rutesheim weiterhin als profilierte Schule zu gestalten.
Erstes Jubiläum – 10 Jahre Gymnasium Rutesheim 2007
Am Samstag, 15.09.2007 feierte das Gymnasium Rutesheim sein zehnjähriges Bestehen bei einem großen Schulfest bei strahlendem Sonnenschein. Feierliche eröffnet wurde es von einem eigens für das Jubiläum zusammengestellten Orchester.
Schulleiter Michael Kilper konnte dann die vielen Besucherinnen und Besucher begrüßen. Er ging in seiner Rede ebenso wie der Rutesheimer Bürgermeister Dieter Hofmann auf die einzigartige Geschichte der Schule ein, die ihr Entstehen einem entschlossenen, gemeinsamen Handeln von sechs Gemeinden verdankt: Rutesheim mit Perouse, Weissach mit Flacht, Heimsheim, Wimsheim, Mönsheim und Friolzheim. Seit der Gründung im Jahre 1997 nahm die Schule eine rasante Entwicklung: Im Schuljahr 2007/2008 wurden 1111 Schülerinnen und Schüler von 80 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Beide Redner betonten genauso wie die Elternvertreterin Bernadette Steinhauser, dass der gute Ruf der Schule auf dem Fundament der engagierten Schülerinnnen und Schüler, der Eltern und der Lehrkräfte gründe.
Bis in den Abend konnten sich die Besucher bei den vielfältigsten Aufführungen und Ausstellungen ein Bild von den Aktivitäten an der Schule machen. Die Eltern sorgten in bewährter Weise für das leibliche Wohl.
Ganztagsangebot und MEnsaneubau
Die Umstellung auf das achtjährige Gymnasium 2004 in Baden-Württemberg hatte vermehrten Nachmittagsunterricht zur Folge. Am Gymnasium Rutesheim wurden mittlerweile rund 1000 auswärtige Schülerinnen und Schüler unterrichtet, denen beim Nachmittagsunterricht die Möglichkeit gegeben werden sollte, ihre Mittagspause an oft drei Nachmittagen der Woche sinnvoll gestalten zu können.
Mit einem großen Kraftakt aller Beteiligten wurde im Sommer 2004 ein detailliertes Konzept für die neuen ganztägigen Angebote an allen vier Schulen erarbeitet, so konnte eine Förderung der Kosten durch das Bundes-Programm in Höhe von ca. 1,8 Mio. € für geeignete Räume erreicht werden (Baukosten insgesamt ca. 2,7 Mio.€)
Erbaut wurde mitten im Schulzentrum ein Gebäude, das im Kernbereich eine Mensa mit bis zu 300 Plätzen, eine große Küche mit modernster Technik, Nebenräume, Räume für Hausaufgabenbetreuung und Gruppenarbeit umfasst, so dass nun insgesamt rund 1.000 m² weitere Schulflächen zur Verfügung standen. Das neue Schulgebäude wurde so konzipiert, dass es im Obergeschoss zugleich auch als Aula für schulische und auch außerschulische Veranstaltungen genutzt werden kann.
Eine tragende Säule des Konzeptes waren von Beginn an die heute rund 140 ehrenamtlichen Kochmütter und –väter, um das seit 1999 bewährte Essensangebot entsprechend dem zunehmenden Bedarf Schritt für Schritt ausweiten zu können.
Schulstart 1997
Am Donnerstag, 24. April 1997, war es soweit: Eltern konnten ihre Kinder zum ersten Mal für die Klassenstufe 5 des Gymnasiums Rutesheim anmelden. Bereits ein Jahr zuvor gab es zwei „Parkklassen“ am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Leonberg und am Gymnasium Renningen, die dann als sechste Klassen von Anfang an eine genügend hohe Schülerzahl für das Gymnasium Rutesheim brachten (138 Schüler). Zwei Jahre lang lernten und arbeiteten die Schüler und Lehrer in Räumlichkeiten des Schulzentrums in Rutesheim. Dort waren in zwei Pavillons, die zuvor von der Grundschule genutzt wurden, kurzfristig Klassenräume frei geworden. Sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrerinnen und Lehrern werden diese zwei Jahre „im Provisorium“ sicherlich in unvergesslicher Erinnerung bleiben.
Im Jahr 1998 wurde mit dem Neubau des Gymnasiums begonnen und zum September 1999 konnte der Unterricht darin beginnen. Der Einzug in das neue Gebäude im September 1999 eröffnete den nun13 Klassen mit 386 Schülerinnen und Schülern hervorragende Möglichkeiten.
Im Schuljahr 2000/01 wurden nicht nur 5 neue fünfte Klassen eingeschult, sondern von Seiten des Kultusministeriums offiziell genehmigt, dass in den kommenden Jahren jeweils 4 neue fünfte Klassen zu erwarten sind und daher die Erweiterung des Schulgebäudes befürwortet wird. In einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung haben alle am Bau beteiligten Gemeinden dieser Erweiterung zugestimmt. Bereits im Sommer 2001 fiel der Startschuss für den Erweiterungsbau.
Aufgrund der vorhandenen Baukonzeption erwies sich eine Verlängerung der beiden Trakte als die adäquate Lösung. Insgesamt wurden 10 neue Klassenräume gebaut, zusätzlich wurden bestehende Klassenräume zu einem zweiten Computerraum und einem dritten Biologieraum umgebaut. Gleichzeitig wurde die Ausstattung mit Lehr- und Lernmittel der erhöhten Schülerzahl angepasst.
Mit Beginn des Schuljahres 2002/03 konnte die Erweiterung bezogen werden, die bei einer Feier im November 2002 offiziell eingeweiht wurde.
Vorgeschichte
Als am Donnerstag, 18.09.1997 die ersten fünften Klassen am Gymnasium Rutesheim eingeschult wurden, war dies das Ende einer langen und wechselvollen Vorgeschichte.
In den frühen 1980er Jahren wurde zum ersten Mal über die Gründung eines Gymnasiums im Gemeinderat von Rutesheim gesprochen. Angesichts der hohen Schülerzahlen im Altkreis Leonberg und den begrenzten Kapazitäten der Gymnasien in Weil der Stadt, Leonberg und Pforzheim stellte sich zum ersten Mal die Frage nach einem „Entlastungsgymnasium“ für Leonberg und Weil der Stadt. Damals wurde jedoch entschieden, dass die Tragfähigkeit für ein Gymnasium in Rutesheim nicht gegeben war. Das „Entlastungsgymnasium“ wurde dann in Renningen gebaut.
Kaum 10 Jahre nach Gründung des Renninger Gymnasiums gab es erneut Kapazitätsprobleme. Vor allem für die Schülerinnen und Schüler der Enzkreisgemeinden wurde die Situation in den 1990er Jahren zunehmend prekär. Erneut wurde die Frage nach einem neuen Gymnasium gestellt. Ein drittes Gymnasium in Leonberg kam nicht in Frage und so rückte die Gemeinde Rutesheim wieder ins Zentrum des Interesses. Nicht zuletzt waren es engagierte Eltern, die in zahllosen Gesprächen mit den Vertretern der Kommunalpolitik, der Kommunalverwaltungen und des Kultusministeriums die Chancen und Möglichkeiten eines Gymnasiums in Rutesheim ausloteten.
Aufgrund weiter zu erwartender hoher Schülerzahlen spitzte sich die Situation immer mehr zu und im Frühjahr 1996 war es dann soweit: „Gute Nachrichten für die gymnasiale Schullandschaft. Das Ministerium für Kultus und Sport hat mit Schreiben vom 29. März 1996 die „Planungszustimmung zur Einrichtung eines Gymnasiums in Rutesheim“ erteilt. Trotz aller Bedenken angesichts des hohen finanziellen Aufwandes eines Gymnasiums in einer Gemeinde der Größenordnung von Rutesheim stimmten sowohl der Bürgermeister Wilfried Reichert als auch der Gemeinderat von Rutesheim und die Nachbargemeinden dem Vorhaben zu. In einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung wurden die Kosten für den Bau der Schule und einer Sporthalle auf die sechs beteiligten Gemeinden aufgeteilt, was eine Besonderheit darstellt, befinden sich die Gemeinden doch in unterschiedlichen Kreisen und sogar Regierungsbezirken. Die Gemeinde Rutesheim erklärte sich dazu bereit, der Schulträger des neuen Gymnasiums zu werden. Zuvor allerdings musste in vielen der beteiligten Nachbargemeinden in zum Teil heftigen Debatten eine Menge Überzeugungsarbeit durch Eltern, Kommunalpolitiker und Bürgermeister geleistet werden. Das Ergebnis war „das schnellste Gymnasium der Welt“ (Pressemeldung 1996 in der LKZ). In knapp zwei Jahren sollte ein Schulneubau entstehen, der die Schüler des Gymnasiums aufnahm. Der Rest gehört bereits zur Chronik des jungen Gymnasiums.
Das waren die wesentlichen Schritte der Schulgeschichte des Gymnasiums Rutesheim. Von den ersten Jubiläen zurück zur Gründung und zur Baugeschichte.
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