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Der Start des Gymnasiums Rutesheim
oder die Geschichte einer jungen Schule

Als am Donnerstag, dem 18.09.1997 die ersten fünften Klassen am Gymnasium Rutesheim eingeschult wurden und unter Beteiligung von Vertretern aus Politik, Kultusverwaltung und Kommunalverwaltung der offizielle Startschuss fiel, war dies das Ende einer langen und wechselvollen Vorgeschichte.

 

„Das schnellste Gymnasium der Welt“ ...
20 Jahre ist es her, da wurde zum ersten Mal über die Gründung eines Gymnasiums im Gemeinderat von Rutesheim gesprochen. Angesichts der hohen Schülerzahlen im Altkreis Leonberg und den begrenzten Kapazitäten der Gymnasien in Weil der Stadt, Leonberg und Pforzheim stellte sich zum ersten Mal die Frage nach einem „Entlastungsgymnasium“ für Leonberg und Weil der Stadt. Damals wurde jedoch entschieden, dass die Tragfähigkeit für ein Gymnasium in Rutesheim nicht gegeben war. Das „Entlastungsgymnasium“ wurde dann in Renningen gebaut.
Mit Hefezopf und Skatkarten auf einen Gymnasiumsplatz warten ?
Kaum 10 Jahre nach Gründung des Renninger Gymnasiums gab es erneut Kapazitätsprobleme. Vor allem für die Schülerinnen und Schüler der Enzkreisgemeinden wurde die Situation in den 90iger Jahren zunehmend prekär. „Mit Hefezopf und Skatkarten warten auf Gymnasiumsplatz - eine Mutter steht bereits am Vorabend vor dem Kepler-Gymnasium in Pforzheim an“. Solche und ähnliche Schlagzeilen machten die Runde. Auch an den Gymnasien in Leonberg, Weil der Stadt und Renningen waren die Jahrgänge voll. Erneut wurde die Frage nach einem neuen Gymnasium gestellt. Ein drittes Gymnasium in Leonberg kam nicht in Frage und so rückte die Gemeinde Rutesheim wieder ins Zentrum des Interesses. Nicht zuletzt waren es engagierte Eltern, die in zahllosen Gesprächen mit den Vertretern der Kommunalpolitik, der Kommunalverwaltungen und des Kultusministeriums die Chancen und Möglichkeiten eines Gymnasiums in Rutesheim ausloteten.

"Das schnellste Gymnasium der Welt"

20 Jahre ist es her, da wurde zum ersten Mal über die Gründung eines Gymnasiums im Gemeinderat von Rutesheim gesprochen. Angesichts der hohen Schülerzahlen im Altkreis Leonberg und den begrenzten Kapazitäten der Gymnasien in Weil der Stadt, Leonberg und Pforzheim stellte sich zum ersten Mal die Frage nach einem „Entlastungsgymnasium“ für Leonberg und Weil der Stadt. Damals wurde jedoch entschieden, dass die Tragfähigkeit für ein Gymnasium in Rutesheim nicht gegeben war. Das „Entlastungsgymnasium“ wurde dann in Renningen gebaut.

 

Mit Hefezopf und Skatkarten auf einen Gymnasiumsplatz warten ?

Kaum 10 Jahre nach Gründung des Renninger Gymnasiums gab es erneut Kapazitätsprobleme. Vor allem für die Schülerinnen und Schüler der Enzkreisgemeinden wurde die Situation in den 90iger Jahren zunehmend prekär. „Mit Hefezopf und Skatkarten warten auf Gymnasiumsplatz - eine Mutter steht bereits am Vorabend vor dem Kepler-Gymnasium in Pforzheim an“. Solche und ähnliche Schlagzeilen machten die Runde. Auch an den Gymnasien in Leonberg, Weil der Stadt und Renningen waren die Jahrgänge voll. Erneut wurde die Frage nach einem neuen Gymnasium gestellt. Ein drittes Gymnasium in Leonberg kam nicht in Frage und so rückte die Gemeinde Rutesheim wieder ins Zentrum des Interesses. Nicht zuletzt waren es engagierte Eltern, die in zahllosen Gesprächen mit den Vertretern der Kommunalpolitik, der Kommunalverwaltungen und des Kultusministeriums die Chancen und Möglichkeiten eines Gymnasiums in Rutesheim ausloteten.



Ein neues Gymnasium entsteht ...

Aufgrund weiter zu erwartender hoher Schülerzahlen spitzte sich im Laufe des Jahres 1995 die Situation immer mehr zu, und im Frühjahr des Jahres 1996 war es dann soweit: „Gute Nachrichten für die gymnasiale Schullandschaft. Das Ministerium für Kultus und Sport hat mit Schreiben vom 29. März 1996 die „Planungszustimmung zur Einrichtung eines Gymnasiums in Rutesheim“ erteilt. Trotz aller Bedenken angesichts des hohen finanziellen Aufwandes eines Gymnasiums in einer Gemeinde der Größenordnung von Rutesheim stimmten sowohl der Bürgermeister Wilfried Reichert als auch der Gemeinderat von Rutesheim und die Nachbargemeinden dem Vorhaben zu. In einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung wurden die Kosten für den Bau der Schule und einer Sporthalle auf die 6 beteiligten Gemeinden aufgeteilt. Die Gemeinde Rutesheim erklärte sich dazu bereit, der Schulträger des neuen Gymnasiums zu werden. Zuvor allerdings musste in vielen der beteiligten Nachbargemeinden in zum Teil heftigen Debatten eine Menge Überzeugungsarbeit durch Eltern, Kommunalpolitiker und Bürgermeister geleistet werden. Das Ergebnis war „das schnellste Gymnasium der Welt“ (Pressemeldung 1996 in der LKZ). In knapp zwei Jahren sollte ein Schulneubau entstehen, der die Schüler des Gymnasiums aufnahm. Der Rest gehört bereits zur Chronik des jungen Gymnasiums.


Spatenstich am 14.4.1998


Provisorien halten doch am längsten!? ...

Am Donnerstag, dem 24. April 1997, war es soweit: Eltern konnten ihre Kinder zum ersten Mal für die Klassenstufe 5 des Gymnasiums Rutesheim anmelden. Bereits ein Jahr zuvor gab es zwei „Parkklassen“ am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Leonberg und am Gymnasium Renningen, die dann als sechste Klassen von Anfang an eine genügend hohe Schülerzahl für das Gymnasium Rutesheim brachten (138 Schüler). Zwei Jahre lang lernten und arbeiteten die Schüler und Lehrer in Räumlichkeiten des Schulzentrums in Rutesheim. Dort waren in zwei Pavillons, die zuvor von der Grundschule genutzt wurden, kurzfristig Klassenräume frei geworden. Sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrerinnen und Lehrern werden diese zwei Jahre „im Provisorium“ sicherlich in unvergesslicher Erinnerung bleiben.


Kaum gebaut und schon zu klein?

Der Einzug in das neue Gebäude im September 1999 eröffnete allen am Schulleben Beteiligten hervorragende Möglichkeiten. Im Schuljahr 2000/01 wurden nicht nur 5 neue fünfte Klassen eingeschult, sondern von Seiten des Kultusministeriums offiziell genehmigt, dass in den kommenden Jahren jeweils 4 neue fünfte Klassen zu erwarten sind und daher die Erweiterung des Schulgebäudes befürwortet wird. In einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung haben alle am Bau beteiligten Gemeinden dieser Erweiterung zugestimmt. Im Sommer 2001 fiel der Startschuss für den Erweiterungsbau.
Aufgrund der vorhandenen Baukonzeption erwies sich eine Verlängerung der beiden Trakte als die adäquate Lösung. Insgesamt wurden 10 neue Klassenräume gebaut, zusätzlich wurden bestehende Klassenräume zu einem zweiten Computerraum und einem dritten Biologie-Lehrübungsraum umgebaut. Gleichzeitig wurde die Ausstattung mit Lehr- und Lernmittel der erhöhten Schülerzahl angepasst.
Mit Beginn des Schuljahres 2002/03 konnte die Erweiterung bezogen werden. Am 22.11.2002 fand die offizielle Einweihung der neuen Räume statt. Für die kommenden Jahre ist davon auszugehen, dass jedes Jahr 4 oder 5 neue Klassen eingeschult werden, so dass auch die neuen Räume sehr schnell genutzt werden und die Grenzen der Raumkapazitäten erreicht werden.


Neubau

Das Schulgebäude wurde in den Jahren 1998 und 1999 errichtet und am 1. September 1999 bezogen.
Architekturfotografien: Roland Halbe, D-70199 Stuttgart

 


Sonderbeilage zum Mitteilungsblatt am 21.11.2002 Nr. 47

Erweiterung Gymnasium Rutesheim


Blick auf einen der beiden Klassenraumflügel

Bürgermeister Dieter Hofmann:

Das Gymnasium Rutesheim ist eine Erfolgsgeschichte. Es ist ein Erfolg für das schulische Angebot in diesem Raum, weil es 1995 gelungen ist, dass sich sechs Städte und Gemeinden über Kreis-, Regierungsbezirks- und Oberschulamtsgrenzen hinweg zusammen finden, um dieses Projekt mit rd. 16 Mio. € Kosten zu meistern.
Im Jahr 1997 wurde mit dem Aufbau des Gymnasiums Rutesheim zunächst mit den Klassenstufen 5 und 6 in vorhandenen Räumen im Schulzentrum begonnen. Im Jahr 1998 war Baubeginn für den Neubau des Gymnasiums, der bereits 1 Jahr später bezogen werden konnte.
Dank seinem guten Ruf, der guten Schülerbeförderung, den in diesem Raum noch wachsenden Einwohnerzahlen und aufgrund von weit überdurchschnittlichen Übergangsquoten von der Grundschule aufs Gymnasium in den sechs beteiligten Gemeinden stiegen die Zahlen der neu aufgenommenen Schüler von Jahr zu Jahr enorm an.
So erfreulich diese sehr gute Resonanz weit über den Erwartungen ist, so stellte sich sehr rasch aber die Frage der räumlichen Kapazität des Gymnasiums beim Vollaufbau. Denn bis zum Schuljahr 2004/2005 kommen ja jährlich weitere Klassen hinzu. Das erste Abitur wird aber erst 2005 abgelegt.
Räumlich ausgelegt war das neue Gymnasium nach den Vorgaben von Kultusministerium und Oberschulamt ursprünglich auf drei Züge. Die Berechnungen der Gemeindeverwaltung und des Oberschulamtes ergaben dann aber durchgehend 4-Zügigkeit. In den Jahren 2000 und 2001 wurden sogar 5 Eingangsklassen gebildet. Höhepunkt waren die 6 Klassen zum Schuljahresbeginn 2002/2003 ! Es galt rasch zu handeln und es wurde rasch gehandelt. Der vor noch nicht all zu langer Zeit eingeweihte Neubau musste erweitert werden. Das Oberschulamt bestätigte diesen Bedarf und das Raumprogramm: 7 Klassenräume, 1 Lehrübungs raum und 1 Vorbereitungs raum für Biologie, 1 Computerraum. Im Jahr 2000 erfolgten die Beschlüsse, Vereinbarungen und die Planung für die Erweiterung, die sich harmonisch anfügt. Der Spatenstich erfolgte am 25. Juli 2001. Bereits zum Beginn des neuen Schul jahres im September 2002 konnte die Erweiterung bezogen werden.
Die Kosten betragen rd. 2,4 Mio. €. Davon trägt die Gemeinde Rutesheim als Schulträger und Standortgemeinde 336.000 €. Das Land Baden-Württemberg gewährt Schulbaufördermittel in Höhe von 1.197.000 € und der Landkreis Böblingen 532.000 €. Die Kosten­beteiligung der Nachbargemeinden beläuft sich auf 330.000 €.
Dank gilt allen am Bau Beteiligten, auch für die Einhaltung der Termine und der Kosten.
Kompliment und Dank gebührt Herrn Rektor Kilper, seinen Lehrerinnen und Lehrern, Schülern und Eltern und allen, die zum guten Gelingen des Gymnasiums Rutesheim beigetragen haben und weiter beitragen werden.
Es gilt, diese gute Arbeit auch im erweiterten Gymnasium bei größeren Schülerzahlen fortzusetzen.

Dieter Hofmann
Bürgermeister

Blick in ein Klassenzimmer des Gymnasiums

Ein Flur im Klassentrakt.

Die Zahl der Schließfächer, die in den Wänden zwischen den Klassenzimmern und Fluren integriert sind, wurde im Zuge der Erweiterung von 675 auf 891 erhöht.
Der zweite Computerraum, ausgestattet mit moderner Hard- und Software.
Fachraum Biologie 3 mit einem von der Decke abgehängtem Medienflügel


Auch der Schulhof wurde um eine Schotterrasenfläche im Südwesten erweitert.


Schulleiter Michael Kilper:

„Kaum gebaut und schon zu klein“, ein Satz, der schon kurze Zeit nach dem Einzug in das neue Gebäude des Gymnasiums Rutesheim immer wieder zu hören war. Tatsächlich hat die Schule seit der Gründung 1997 einen rasanten Zuwachs der Schülerzahlen zu verzeichnen, obwohl anfangs manche Bedenken geäußert wurden, ob ein neues Gymnasium in unserer Region genug Zuspruch finden würde. Es kam, wie inzwischen auch die Skeptiker wissen, ganz anders. Das Gymnasium Rutesheim fand Anklang und inzwischen wechselt der Großteil der Grundschüler aus den 6 beteiligten Gemeinden, die eine Gymnasialempfehlung erhalten, auf unsere Schule. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, dass Kinder im Alter von 10 oder 11 Jahren nicht gerne aus ihrer Klassengemeinschaft gerissen werden, andererseits aber auch auf die Attraktivität des Gymnasiums Rutesheim.
Angesichts der bekannten Geburtenziffern aus den beteiligten Gemeinden und den damit drohenden Raumengpässen setzten im Frühjahr 2000 erste Überlegungen ein, die Schule zu erweitern und im Laufe des Jahres fielen die entsprechenden Entscheidungen von Seiten der Kultusbehörden und der 6 beteiligten Gemeinden, die Schule auf ein vierzügiges Gymnasium zu erweitern. Am letzten Schultag des Schuljahres 2000/01 erfolgte der Spatenstich, gerade zweieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich zum Bau der Schule.
Ein eingespieltes Planungsteam ging ans Werk, wie immer mussten vielerlei Interessen berücksichtigt werden und letztlich spielten auch finanzielle Argumente bei der Erweiterungsplanung eine große Rolle. Am Ende stand eine Konzeption, die das bisherige architektonische Konzept fortführt, alle von Seiten des Landes vorgegebenen Planungsrichtlinien enthielt und finanziell bei den beteiligten Gemeinderäten auch durchsetzbar war.
Es ist sehr erfreulich, dass mit der Erweiterung unseres Gebäudes das gute Ausstattungsniveau des Gymnasiums Rutesheim gehalten werden konnte, ging es doch nicht nur um eine Vergrößerung der Anzahl der Räume, sondern auch um die Anpassung der Ausstattung. So wurden die Computerräume mit neuester Technologie ausgerüstet, Lehrmittel vieler Fachbereiche mussten ergänzt und an die zu erwartende Schülerzahl angepasst werden. Im naturwissenschaftlichen Fachraum erfolgt die Versorgung durch Strom und Gas sowie die Computervernetzung durch sogenannte Medienflügel von oben, vergleichbar mit modernen Laboratorien. Dies ermöglicht eine große Flexibilität in der Unterrichtsmethode und Unterrichtsgestaltung. Unser Dank gilt daher allen am Bau Beteiligten und den Verantwortlichen der beteiligten Gemeinden, allen voran der Gemeinde Rutesheim.
Mit Abschluss der Erweiterung ist das Gymnasium Rutesheim gut gerüstet für die großen Herausforderungen, die die kommenden Jahre mit sich bringen werden. Das sind einerseits die weiterhin sehr großen zu erwartenden Schülerzahlen an unserer Schule, andererseits aber auch tiefgreifende bildungspolitische Neuerungen ab dem Schuljahr 2004/05, die nicht nur eine Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre, sondern auch viele inhaltliche und methodische Neuerungen beinhalten.


Michael Kilper
Schulleiter


Architekturgemeinschaft Böwer - Eith - Murken Spiecker, Freiburg

Eine Schule so kurz nach Fertigstellung schon zu erweitern, ist bestimmt kein gewöhnlicher Vorgang, spricht aber für die Qualität der Bildungseinrichtung.
Der Anbau war im ursprünglichen Gebäudeentwurf noch nicht berücksichtigt, daher könnte man hier durchaus eine schwierige Aufgabe vermuten: Wo baue ich am besten, preiswertesten und für den laufenden Betrieb am verträglichsten an?
Beim Gymnasium Rutesheim lag die Lösung jedoch auf der Hand. Die Erweiterung bot sich hier nur in Verlängerung der beiden Klassenraumflügel an, die nach Süden in die freie Landschaft weisen. Hier war auf beide Geschosse verteilt Platz für 10 weitere Klassen räume, einen Vorbereitungsraum Bildende Kunst und einen Mehrzweckraum. Drei bestehende Klassenräume mussten noch umgebaut werden in einen dritten Biologieraum samt Vorbereitung und einen zweiten Computerraum.
Das Grundkonzept der Schule konnte dabei weitgehend beibehalten werden:
Die große Erschließungshalle ist weiterhin Mittelpunkt der Schule. Sie folgt dem Geländeverlauf, so dass die Topografie auch im Innern durch Höhenversprünge erlebbar wird. Hier ist der gemeinsame Treffpunkt, hier werden Informationen ausgetauscht, hier gibt es Pausenbereiche, Ausstellungsflächen und Möglichkeiten zur Ausgestaltung durch die Schüler sowie Möglichkeiten für festliche Veranstaltungen. Durch die eingeschnittenen zweigeschossigen Lufträume wird das Gebäude als Ganzes erlebbar.
Die klare Organisation und Zonierung in einzelne Nutzungsbereiche wie z.B. der Fachklassenbereich, die Verwaltung oder die Klassenraumflügel ist weiterhin erkennbar und trägt dazu bei, dass sich die Schüler trotz der gewünschten räumlichen Differenzierung schnell zurechtfinden.
Die Ausblickmöglichkeiten von der Halle und den Erschließungsfluren nach außen lassen die Schule großzügig und offen erscheinen und die umgebende Landschaft kann in das Gebäude hineinwirken.
Die Erweiterung im bestehenden Kontext zum einen und in solch kurzem zeitlichen Abstand andererseits führte dazu, dass die Schnittstelle zwischen "alt“ und neu nur noch für Fachleute wahrnehmbar ist, und das ist gut so, denn wir wollten, dass sich die Schule auch nach der Erweiterung als ein zusammenhängendes, einheitliches Gebäude darstellt. Zu unserer eigenen Überraschung stellt sie sich heute fast noch kompletter und besser proportioniert dar.
Der ganzen Schulgemeinschaft wünschen wir weiterhin in und mit dem neuen Gymnasium alles Gute und vor allem eine anregende, interessante und angenehme Lern- und Arbeitsatmosphäre an die man später gerne zurückdenkt.


Jürgen Spiecker


Kosten und Finanzierung

Gesamtkosten Erweiterung einschließlich Umbau 2.400.000 €

Finanzierung
  • Schulbaufördermittel Land Baden-Württemberg 1.197.000 €
  • Fördermittel Landkreis Böblingen 532.000 €
  • Kostenbeteiligungen Nachbargemeinden 330.000 €
  • Gemeinde Rutesheim 336.000 €
  • Spenden 5.000 €

Chronologie

14.09.1999 Einschulung von 4 fünften Klassen mit 132 Schülerinnen und Schülern. Insgesamt sind es damit 13 Klassen mit 386 Schülerinnen und Schülern im Gymnasium.

28.01.2000
Nach Erhebungen der Gemeindeverwaltung der Kinder- und Schülerzahlen in den sechs beteiligten Städten und Gemeinden bestätigt sich, dass sich für die nächsten 10 Jahre bei gleich bleibendem Übergangsverhalten 4-Zügigkeit, in den nächsten Jahren sogar 5-Zügigkeit ergibt.

03.03.2000
Kultusministerium und Oberschulamt stellen fest, dass „im Blick auf die Schülerzahlen und dem durchschnittlichen Übergangsverhalten der Schüler auf das Gymnasium Rutesheim auf Dauer langfristig 3 gymnasiale Züge wohl nicht ausreichend sind.“

02.05.2000
Beschluss Schulausschuss:
Die Erweiterung ist notwendig und soll angegangen werden

10.05.2000
GR-Beschluss: Erklärung der Bereitschaft zur Erweiterung von 3 auf 4 Zügen bei Beteiligung der fünf Gemeinden, Land und Landkreis Böblingen

26.05.2000
Das Oberschulamt bestätigt den Bedarf und das Raumprogramm:
7 Klassenräume, 1 Lehrübungsraum und 1 Vorbereitungsraum für Biologie, 1 Computerraum

12.09.2000
Einschulung von 5 fünften Klassen mit 141 Schülerinnen und Schülern. Insgesamt sind es damit
18 Klassen mit 524 Schülerinnen und Schülern im Gymnasium.

28.09.2000
GR-Beschluss:
Beauftragung Projektsteuerung und Generalmanagement Drees + Sommer, Stuttgart, und der Architekten BEMS, Freiburg sowie der Fachingenieure

02.11.2000
Antrag auf Landesförderung von rd. 1.356.000 €.

06.11.2000
GR-Beschluss:
Genehmigung der Vor- und Zeitplanung der Architekten BEMS und Projektsteuerer Drees + Sommer

06.11.2000
GR-Beschluss:
Zustimmung zur öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit den fünf beteiligten Städten und Gemeinden. Inhalt: Das Gymnasium Rutesheim wird von 3- auf 4-Zügigkeit erweitert. Die Nachbargemeinden beteiligen sich wie beim Bau des Gymnasiums. Lediglich eine Abweichung: Bei der Einwohnerzahl für den umzulegenden Finanzbedarf wird die Einwohnerzahl von Rutesheim wegen der im Verhältnis zur Einwohnerzahl höheren Schülerzahlen aus Rutesheim um 15 % erhöht.

Okt. bis Nov. 2000
GR-Beschlüsse der Städte und Gemeinden Weissach, Friolzheim, Heimsheim, Mönsheim und Wimsheim:
Zustimmung zur öffentlich-rechtlichen Vereinbarung

20.11.2000
Beschluss des Kreistags des Landkreises Böblingen:
Bewilligung eines Zuschusses von 532.000 €

06.12.2000
Unterzeichnung der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung

31.01.2001
Das Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt die öffentlich-rechtliche Vereinbarung

05.03.2001
GR-Beschluss:
Genehmigung der Entwurfsplanung und Kostenberechnung

15.05.2001
Baugenehmigung durch das Baurechtsamt der Gemeindeverwaltung Rutesheim

16.07.2001
GR-Beschluss:
1. Vergabepaket

25.07.2001
Baubeginn mit Spatenstich

06.06.2002
Bescheid des Oberschulamts über die Förderung von 1.197.000 €. Auszahlung in den Jahren 2002 bis 2005

11.09.2001
Einschulung von 5 fünften Klassen mit 154 Schülerinnen und Schülern. Insgesamt sind es damit 23 Klassen mit 660 Schülerinnen und Schülern im Gymnasium.

05.11.2001
GR-Beschluss:
2. Vergabepaket

26.11.2001
GR-Beschluss:
3. Vergabepaket

09.09.2002
Bezug der Erweiterung

10.09.2002
Einschulung von 6 fünften Klassen mit 174 Schülerinnen und Schülern. Insgesamt sind es damit derzeit 29 Klassen mit 822 Schülerinnen und Schülern im Gymnasium.

22.11.2002 Einweihung


Impressum

Festschrift anlässlich der Einweihung am 22. November 2002
Herausgeber: Gemeinde Rutesheim, Bürgermeister Dieter Hofmann
Redaktion: Martin Killinger
Pläne und Zeichnungen: Architektengemeinschaft Böwer – Eith – Murken – Spiecker, Freiburg
Fotos: Foto Bernlöhr, Weissach


Sonderbeilage zum Mitteilungsblatt am 08.02.2007 Nr. 6 (Auszüge)

Schulhausneubau:
Aula und Mensa im Schulzentrum


Blick auf den Neubau von Süden

Rutesheim ist zweifellos eine Schulstadt geworden. Betreuung, Bildung und Sport genießen in Rutesheim einen hohen Stellenwert. Über 2.300 Schülerinnen und Schüler besuchen unsere vier Schulen, die von 165 Lehrkräften unterrichtet werden – das ist für eine Gemeinde unserer Größenordnung mit rd. 10.150 Einwohnern ein herausragendes Markenzeichen und für uns eine Verpflichtung gleichermaßen. Die Qualität der Bildung ist von unverändert fundamentaler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe und unseres Landes, aber auch für die Chancen jedes einzelnen Schülers auf dem Arbeitsmarkt. Das schulische Angebot ist in Rutesheim vollständig und ideal am Ort gegeben. Unsere Schulen haben einen guten, anerkannten Ruf.

Auslöser für die neuen ganztägigen Angebote ist die Erkenntnis, dass das 8-jährige Gymnasium und die neuen Bildungspläne an allen Schulen vermehrten Nachmittagsunterricht zur Folge hat. Alle Schülerinnen und Schüler, vor allem auch die rd. 1.000 auswärtigen Schülerinnen und Schüler müssen beim Nachmittagsunterricht die Möglichkeit haben, ihre Mittagspause und in der Regel drei Nachmittage der Woche sinnvoll gestalten zu können.
Mit einem großen Kraftakt aller Beteiligten wurde im Sommer 2004 ein detailliertes Konzept für die neuen ganztägigen Angebote an allen 4 Schulen erarbeitet. Dazu wurden konkrete Baupläne erstellt und beim Oberschulamt zur Förderung eingereicht. Damit wurde die mit 90 % extrem hohe Förderung des Bundes-Programmes erreicht.

Neue Angebote benötigen auch geeignete Räume. Mitten im Schulzentrum wurde dafür der Schulhaus-Neubau erstellt. Der Schulhaus-Neubau umfasst im Kernbereich eine Mensa mit bis zu 300 Plätzen (= max. 600 Essen in 2 Schichten) auf zwei Stockwerken, eine große Küche mit modernster Technik, Nebenräume, Räume für Hausaufgabenbetreuung und Gruppenarbeit, einen großzügigen Internetraum usw. mit insgesamt rd. 1.000 m² Schulflächen. Das neue Schulgebäude wurde so konzipiert, dass es im Obergeschoss zugleich in ganz hervorragender Weise auch als Aula oder für Theater-AG’s, Konzerte usw. vielfältig genutzt werden kann.
Eine tragende Säule des Konzeptes sind und bleiben die heute rd. 140 ehrenamtlichen Kochmütter und –väter, um das seit 1999 bewährte Essensangebot entsprechend dem zunehmenden Bedarf Schritt für Schritt ausweiten zu können.

Die Baukosten betragen rd. 2,7 Mio. €. Davon trägt die Gemeinde Rutesheim als Schulträger und Standortgemeinde 436.000 € plus die Personal-, Betriebs- und Unterhaltungskosten. Der Zuschuss des Bundes beträgt 1.785.000 €. Die Kosten beteiligung der fünf Nachbargemeinden beläuft sich auf rd. 478.000 €.
Dank gilt allen am Bau Beteiligten, auch für die Einhaltung der Termine und der Kosten.
Kompliment und Dank gebührt auch den Rektoren, den Lehrerinnen und Lehrern, Schülern und Eltern und allen die zum guten Ruf der Schulen in Rutesheim beigetragen haben und weiter beitragen werden.
Es gilt, diese gute Arbeit auch bei den neuen offenen, ganztägigen Angeboten fortzusetzen.


Dieter Hofmann
Bürgermeister


Die neue Küche

Die Gemeinde Rutesheim hat bei der Planung und beim Bau der neuen Küche und Mensa wirklich keine Kosten und keine Mühen gescheut, um für den nachhaltigen ehrenamtlichen Einsatz der Kochmütter und –väter optimale Bedingungen zu schaffen und um auch langfristig zunehmende Essenszahlen gut bewältigen zu können.


Blick auf die großzügige Ausgabetheke, die so ausgelegt ist, dass auch ein besonders großer Ansturm gut verkraftet werden kann.


Blick in einen der vier Gruppenräume des Schulhausneubaus im Obergeschoss, die vielseitig nutzbar sind. Das gilt morgens vor allem für die Oberstufenkurse des Gymnasiums und nachmittags für die ganztägigen Angebote aller Schulen.


Der Computer- und Internetraum mit 15 Arbeitsplätzen, ausgestattet mit modernster Hard- und Software.


Das Herzstück des Obergeschosses ist die neue Aula, die sich in hervorragender Weise auch für viele Schulveranstaltungen, für Theater-AG’s, Konzerte, usw. eignet. Hier der Blick von der Bühne in den bestuhlten Saal.


Die Ansicht des Neubaus von Norden, von der Robert-Bosch-Straße

Herausgeber: Gemeinde Rutesheim, Bürgermeister Dieter Hofmann
Redaktion und Fotos: Martin Killinger, Erster Beigeordneter

 


Ausgezeichnet beim Wettbewerb 

"Beispielhaftes Bauen Böblingen 1996-2003"

Architekt: Architektengemeinschaft Böwer.Eith.Murken.Spiecker Freiburg
Bauherr: Gemeinde Rutesheim



Begründung der Jury:

Der Baukörper trennt den lärmintensiven Schulhof vom ruhigen, naturbelassenen Außenbereich im Süden. Er passt sich sensibel dem Geländeverlauf an, so dass durch die geschickte Nutzungsverteilung überall die Verknüpfung mit den entstehenden Außenbezügen im Innern erlebt werden kann. Großzügige, räumlich interessante Erschließungszonen bedingen hohe innenräumliche Qualitäten. Die zurückhaltende Materialwahl mit viel Liebe zum Detail führen zum offenen, freundlichen Charakter der Schule. Hervorzuheben ist die behutsame Behandlung der Außenanlagen mit den getroffenen Maßnahmen zur Wasserrückführung.



Objektbeschreibung:

Fertigstellung: 2003

Das Baugrundstück für das ursprünglich dreizügig konzipierte Gymnasium liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum vorhandenen Schulzentrum. Die Grundstruktur des neuen Gebäudes folgt dem bestehenden orthogonalen Muster und kann sich so in den Gesamtkomplex der Schul- und Sportanlagen einfügen und ihn komplettieren. Die spätere Erweiterung zum vierzügigen Gymnasium erfolgte konsequent durch Verlängerung der Klassenflügel nach Süden. Die Schnittstelle zwischen Alt und Neu ist heute nicht mehr wahrnehmbar.

Das Grundstück wird unterteilt in eine Vorzone mit einer klaren räumlichen Gliederung im Norden und einem Bereich, der sich zur Landschaft im Süden öffnet. Das in südöstlicher Richtung leicht ansteigende Gelände ist in eine Abfolge von Schichten gegliedert: eine Schicht für Parken und Busumfahrt, eine weiter für den Schulplatz, der die Verbindung zum Schulzentrum im Westen und weiter zum Sportgelände aufnimmt und eine Schicht mit dem Baukörper des neuen Schulbaus. Daran schließt sich der bewusst naturhaft belassene Übergang zur offenen Landschaft an. Die Zweigeschossigkeit führt die moderate Höhenentwicklung des bestehenden Schulzentrums fort und nutzt das zur Verfügung stehende Grundstück angemessen aus.

Für die neue Schule wurde ein Ambiente angestrebt, in dem sich jugendliche Schüler zurechtfinden und ein Gefühl von "Zuhause sein" innerhalb der großen Institution Schule entwickeln können. Ziel war eine räumliche Differenzierung im Innern sowie eine klare Organisation der einzelnen Funktionen. Die unterschiedlichen Nutzungsbereichen sind alle der großen Erschließungshalle angegliedert, die wie eine öffentliche Straße den Mittelpunkt der Schule bildet.
Das Gebäude passt sich dem Geländeverlauf an, so dass die Topografie durch Höhenvorsprünge und Rampen auch im Innern des Gebäudes spürbar wird und überall eine Verknüpfung mit den verschiedenen Außenbereichen erlebt werden kann. Im Zusammenspiel mit den Treppen ergeben sich erhöht liegende, verschiedenartig gestaltete Vorbereiche vor den Fachklassenräumen und somit eine reizvolle vertikale Gliederung.

Zwei große Lufträume in der Halle stellen die Verbindung zwischen den Geschossen her und machen die Schule als gesamtes Gebäude erlebbar. Die Halle ist täglicher Treffpunkt der Schulgemeinschaft. Hier werden Informationen ausgetauscht, gibt es Pausenbereiche, Ausstellungsflächen und Möglichkeiten zur Ausgestaltung durch die Schüler. Der Eingangsbereich geht in ein kleines Veranstaltungsfoyer über, das durch eine Schiebewand auch für größere Schulveranstaltungen erweitert werden kann.

Die Halle bietet ebenso wie die Erschließungsflure verschiedene Ausblickmöglichkeiten, so dass die umgebende Landschaft zur Geltung kommt und in das Gebäude hineinwirken kann. In die zweibündigen Klassenraumflügel gelangt das Licht über großzügige Oberlichter und Lichttische. Der offene, helle und freundliche Charakter des Gebäudes soll insgesamt eine anregende Lernatmosphäre fördern.

© 2001Architektenkammer Baden-Württemberg

 

 


Fest zum zehnjährigen Jubiläum


Musikalische Eröffnung

Am Samstag, den 15.09.2007, feierte das Gymnasium Rutesheim sein zehnjähriges Bestehen.

Um 14.00 Uhr wurde das Fest musikalisch mit dem feierlichen Marsch Pomp and Circumstances eröffnet. Gespielt wurde das berühmte Stück (Land of Hope and Glory) von einem eigens für das Jubiläum zusammengestellten Orchester.
Schulleiter Michael Kilper konnte die Festgemeinde bei strahlendem Sonnenschein begrüßen. Er ging in seiner Rede ebenso wie der Rutesheimer Bürgermeister Dieter Hofmann auf die einzigartige Geschichte der Schule ein, die ihr Entstehen einem entschlossenen, gemeinsamen Handeln von sechs Gemeinden verdankt: Rutesheim mit Perouse, Weissach mit Flacht, Heimsheim, Wimsheim, Mönsheim und Friolzheim. Seit der Gründung im Jahre 1997 nahm die Schule eine rasante Entwicklung: In diesem Schuljahr werden 1111 Schülerinnen und Schüler von 80 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Beide Redner betonten genauso wie die Elternvertreterin Frau Bernadette Steinhauser, dass der gute Ruf der Schule auf dem Fundament der engagierten Schüler, Eltern und Lehrer gründe.

Bis 18.00 Uhr konnten sich die Besucher bei den vielfältigsten Aufführungen und Ausstellungen ein Bild von den Aktivitäten an der Schule machen. Die Eltern sorgten in bewährter Weise für das leibliche Wohl.

Ab 19.30 Uhr trat Musiklehrer Wolf-Dieter Rahn mit seiner Band LAT (Letzte Ausfahrt Trossingen) in der Aula der neuen Mensa auf.


Die Big Band mit neuen Schul-Shirts

Überreichung der Jubiläumsjahrbücher


Arbeiten aus dem Kunstunterricht

Schule vor 100 Jahren


Englischer Sketch

Die Eltern sorgen für die Verpflegung

Souleggs

Vorführung der Schulsanitäter

Tanzgruppe

Tanzgruppe

Piratensteppen

Barfußpark

Kampfsportgruppe

Kunst-Performance

Zirkus

Tango-AG im neuen Outfit

Musiklehrer Rahn und die Band LAT
 

  


Begrüßung und Einsetzung des neuen Schulleiters
Jürgen Schwarz



Bereits am Montag zum Beginn des neuen Schuljahres 2009/2010 begrüßte Jürgen Schwarz als neuer Schulleiter die im Foyer versammelte Schülerschaft.



Die bisherige kommissarische Schulleiterin Frau Höna begrüßte am Freitag, 18. September 2009 bei der feierlichen Einsetzung des neuen Schulleiters die gesamte Lehrerschaft und die geladenen Gäste, darunter „zwei verlorene Söhne“, den ehemaligen Kollegen Herrn Nowotzin, der jetzt neuer Schulleiter am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Leonberg ist, und den bis Februar amtierenden Schulleiter am Gymnasium Rutesheim, Herrn Kilper, dessen jetziger Zuständigkeitsbereich am Regierungspräsidium Stuttgart, die Leitung des Gymnasialreferats für über 150 öffentliche und private Gymnasien ist.
Herr Kilper ließ die beruflichen Stationen von Herrn Schwarz Revue passieren und betonte einmal den Weg „vom Pfarrer zum Lehrer“. Pfarrer bleibe man ein Leben lang und er sei stolz darauf gewesen, dass ein Pfarrer ganz ans Gymnasium wechselte. Mit seiner ganzheitlichen Sicht auf die Schüler habe Jürgen Schwarz ein Pilotprojekt als Schulseelsorger als Novum am Gymnasium eingeführt. Auch bei seinem Engagement für das Kollegium als Personalrat und schließlich als Personalratsvorsitzender sei die Zusammenarbeit mit Herrn Schwarz sehr gut und konstruktiv gewesen. Zum anderen betonte er den Weg vom Lehrer (2003/04) zum Schulleiter (2009). Ein mutiger Schritt, der Risikobereitschaft erfordere, bestehe die große Herausforderung eines Schulleiters doch darin, Gestalter, Pädagoge und Verwalter zugleich zu sein und dabei Endentscheidungen zu verantworten.
Er gratulierte Herrn Schwarz zur neuen, verantwortungsvollen Aufgabe, die keine Last sondern eine Bereicherung sei und überreichte Frau Schwarz als Ehefrau einen Blumenstrauß.


Bürgermeister Hofmann hob die Bedeutung des Gymnasiums nach zwölf Jahren der Gründung für die Schul-Stadt Rutesheim hervor – und meinte die Schule würde jetzt ihrem Ruf als „schnellstem Gymnasium der Welt“ in doppelter Hinsicht gerecht – war dies bislang auf den Bau bezogen, so beziehe es sich jetzt auch – Dank an Herrn Kilper, der sein Wort gehalten habe - auf die schnelle Wiederbesetzung.
Herr Hofmann bedankte sich an dieser Stelle ganz herzlich mit einem Blumenstrauß bei Frau Höna für ihre gute Arbeit als kommissarische Schulleiterin.
Herrn Schwarz, der vom Gemeinderat mit einem einstimmigen Votum als Schulleiter übberzeugend angenommen wurde, wünschte er viel Erfolg und Freude im neuen Amt.



Schuldekan Schwesig richtete sein Wort in fließendem Hebräisch an die Festgemeinde.
„Lech lecha - geh und mache dich auf!" sprach Gott zu Abraham. Hier sei kein räumlicher Aufbruch gemeint, sondern ein persönlicher.

Jürgen Schwarz habe sein Amt als Pfarrer und sein Ehrenamt als Bezirksjugendpfarrer im Kirchenbezirk Leonberg in hervorragender Weise ausgeführt. Er könne Prozesse moderieren und Menschen motivieren und wertschätzen. Er habe die Gabe der Menschenführung und auch den Mut zu klaren Worten.
Der Bildungsbegriff bei Jürgen Schwarz sei ganzheitlich, er sähe nicht nur den „homo oeconomicus“, der für wirtschaftliche Belange von Bedeutung sei, sondern den Menschen an sich, der seinen Wert nicht erst durch sein Leistungsvermögen erhalte, sondern als Geschöpf schon immer habe. Bildung solle Menschen befähigen, sich auch Lebens- und Sinnfragen zu stellen und Antworten zu suchen auf das Woher und Wozu der eigenen Existenz, um sich in der Welt zurechtzufinden und ethisch verantwortet handeln zu können. Er wünschte ihm für diese veratwortungsvolle Aufgabe eine freundschaftliches "Lech lecha - geh und mache dich auf!" voller Kraft, Freude und Gottes Segen.



Die Rektorin der Astrid-Lindgren-Schule Rutesheim, Frau Mormann, wünschte sich eine intensivierte Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Nutzung der Aula-Mensa, der Busbeförderung, des Ferienvergabekalenders und anderer Berührungsbereiche.
Herrn Schwarz wünschte sie, dass ihm der Spagat zwischen Schulleitung und Privatleben gut gelingen möge und zitierte anschließend aus Michael Endes Momo, Beppo den Straßenkehrer:.“…man solle nie an die ganze Straße denken, sondern stets nur an den nächsten Besenstrich… Schritt,- Atemzug,- stehen bleiben…“

Die bisherige kommissarische Schulleiterin, Frau Höna, wünschte Herrn Schwarz, er möge dem inneren Antrieb widerstehen, den Berg schnell bewältigen zu müssen. Man komme ans Ziel, es sei nur eine Frage der Zeit. Man müsse sich nur dem Ziel zuwenden (Th. Mann) - dem Leben zuwenden – „Vertrauen“ allein gebe Entlastung. Dann ließ sie im wahrsten Sinne des Wortes Blumen sprechen.

Der Personalrat und die Beauftragte für Chancengleichheit übermittelten ihre guten Wünsche auch vom Kollegium in Form eines Wunschbaumes, was in einen humorvollen Liedbeitrag des Kollegiums gipfelte:

Die Schülerschaft übermittelte durch Christina Schürmann und Moritz Kilper ihre besten Wünsche und je ein Schüler, stellvertretend für eine ganze Jahrgangsstufe, begrüßte den neuen Schulleiter.

Die Vorsitzende des Elternbeirats, Frau Steinhauser, übermittelte für die Eltern ihre guten Wünsche und überreicht zusammen mit Frau Gaulocher, der stellvertretenden Elternbeiratsvorsitzenden, Herrn Schwarz ein Geschenk.

Frau Klein, als Vorsitzende, übermittelte für den Förderverein ihre Glückwünsche.
Die Big Band des Gymnasiums unter der Leitung von Herrn Rahn sorgte für die musikalische Umrahmung der Feier.


Die offizielle Feier beschloss der neue Schulleiter, Herr Schwarz, mit einer kurzen Dankesrede. Vor den jüngsten Ereignissen von Ansbach, Winnenden und Erfurt äußerte Schulleiter Schwarz seine Vision: „Ich glaube, dass Schule der Gesellschaft dienen muss und umgekehrt“. Ein afrikanisches Sprichwort lautet: "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf", so sei auch am Gymnasium Rutesheim die Erziehungspartnerschaft von Schule und Elternhaus zum Wohl der Schülerinnen und Schüler ein hohes Gut.
Das Gymnasium Rutesheim selbst sei von seinem Alter her - im menschlich gesprochen - am Anfang der Pubertät. Eine Schule, die so schnell gewachsen sei, dürfe deshallb gerne noch etwas reifen, um dadurch Profil zu gewinnen. Deshalb freue er sich als Schulleiter darauf, das Vorhandene zu prüfen und Gutes zu behalten - davon gebe es schließlich jede Menge - und zusammen mit dem Kollegium, den Eltern und dem Schulträger und anderen Institutionen, das Gymnasium Rutesheim weiterhin als profilierte Schule zu gestalten.
Text und Bilder: Kathrin Hinderer


 

Jubiläum 25 Jahre Gymnasium Rutesheim

Vorwort des Schulleiters Jürgen Schwarz in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Gymnasiums Rutesheim, das im Schuljahr 2021/22 mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert wurde:

25 Jahre Gymnasium Rutesheim - Schule. Lernen. Leben
„Schule. Lernen. Leben“ - unter diese Worte haben wir unser diesjähriges Jubiläum gestellt. Geschichte und Gebäude, Auftrag und Anspruch des Gymnasiums Rutesheim werden damit präzise zusammengefasst.
Schule beschreibt und bezeichnet Geschichte und Gebäude einer Bildungseinrichtung genauso wie den ihr als Auftrag und Anspruch aufgegebenen Bildungsprozess. Schon die Entstehungsgeschichte des Gymnasiums Rutesheim ist einzigartig. Innerhalb kürzester Zeit wurde 1997 der Plan, hier eine neue Schule auf grüner Wiese zu bauen, von sechs Gemeinden in zwei Landkreisen unter Rutesheimer Trägerschaft realisiert. Kaum war das preisgekrönte Schulgebäude 1999 fertiggestellt, war die Schule aufgrund ihrer bis heute ununterbrochen anhaltenden hohen Attraktivität für die anströmende Schülerschaft schon zu klein und musste erweitert werden.
Lernen. „Non scholae sed vitae discimus“ – „nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ rief Seneca einem seiner Schüler und damit auch uns bleibend ins Gedächtnis. Kinder lernen in der Schule lesen, schreiben, rechnen und noch vieles mehr. Das Gymnasium Rutesheim nimmt diese Aufgabe ernst. So waren Schul- und Unterrichtsentwicklung in der DNA dieser Schule von Beginn an angelegt. Hinter der Anstrengung, Bildungsprozesse stets zu verbessern, steht der Anspruch, stets für optimale Lernbedingungen zu sorgen und Schülerinnen und Schüler bestmöglich auszubilden und für das Leben stark zu machen.
Leben. Nicht umsonst reden wir gerne in einem doppelten Sinne von der Bedeutung des Schullebens, das eine Schule hat – oder eben nicht hat. Eine Schule muss sich mit der und für die Gesellschaft weiterentwickeln, deshalb muss sie leben. Und in einer guten Schule muss das Leben positiv spürbar sein. „Mir hat meine Zeit am Gymnasium Rutesheim immer auch Spaß gemacht, weil wir verständnisvolle Lehrer hatten und immer was los war. Deshalb habe ich auch gerne und gut lernen können“, sagte mir dieser Tage ein Abiturient. Recht hat er, denn nichts ist schlimmer als eine dröge Schulatmosphäre.
Schule muss darüber hinaus aber auch leben, weil in ihr Kinder die Zukunft antizipieren. Schule muss leben und sich weiterentwickeln, weil sie Kinder für das jetzige und spätere Leben neben Fachwissen auch Verantwortungsübernahme entwickeln lässt. Die Kinder von heute gestalten unsere Zukunft von morgen. Das Gymnasium Rutesheim weiß sich diesem Auftrag seit 25 Jahren erfolgreich verpflichtet.
Diese Festschrift, liebe Leserinnen und Leser, gibt Ihnen dazu einen bunten Einblick. Während die Timeline zu Beginn einen Überblick über die allgemeine Schul- und Unterrichtsentwicklung der letzten 25 Jahre gibt, bekommen Sie in den Schulleiter- und Kollegiumsinterviews persönliche Eindrücke zu dieser Zeitspanne vermittelt. Die thematisch akzentuierten Folgeseiten zeigen Ihnen, wie an unserer Schule Lernen und Leben jeden Tag freudig ineinandergreift. Dabei danke ich für die Realisierung dieser Festschrift sehr unseren Kolleginnen Frau Reichel und insbesondere Frau Frenzel, die für die Gesamtorganisation des Jubiläums verantwortlich ist.
„Schule. Lernen. Leben“ wurde als Auftrag und Anspruch in den ersten 25 Jahren am Gymnasium Rutesheim erfolgreich umgesetzt. Als Schulgemeinschaft arbeiten wir in diesem Geiste weiter und schauen so hoffnungsvoll in die Zukunft.

Jürgen Schwarz
Schulleiter

2022 06 03 Drohnenbild 25 Jubiläum Gymnasium Rutesheim HP
Jubiläumsbild aus der Luft

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